Spielfahrzeug Schaukelwagen

Das multifunktionale Spielgerät gilt mit seiner klaren Geometrie aus linearen und kreisförmigen Elementen sowie dem innovativen Materialgebrauch (verformtes Sperrholz) als Zeugnis der Bauhaus-Rezeption in der frühen DDR:
Zwei halbrund gebogene Holzleisten mit sechs runden und zwei breiteren Querstreben fußen auf zwei geraden Holzleisten mit wiederum zwei Querstreben. Eine wellenförmig gebogene Sperrholzplatte ist mitten in den dadurch geformten Halbkreis an eine breite Querstrebe der gebogenen Leisten und eine Querstrebe der geraden Leisten befestigt. Zwischen den geraden Leisten, parallel zu deren Querstreben, sind zwei Achsen mit je zwei Rädern aus rot gefärbtem Holz und schwarzem Kunststoff angebracht. Öffnungen zwischen den breiten Querstreben der gebogenen und geraden Leisten ermöglichen es einem Kleinkind in diesen Halbkreis zu schlüpfen und sich auf die Z-förmige Holzplatte zu setzen.
Auf die gebogenen Leisten gestellt kann das Spielfahrzeug als Wippschaukel und auf die Räder gestellt als Wagen benutzt werden. Daher kommt die Bezeichnung „Schaukelwagen“.
Entstanden ist das Spielfahrzeug während des Studiums von Hans Brockhage und Erwin Andrä an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. In den Werkstätten der Hochschule an einem Schaukelpferd arbeitend, soll ihm der Seminarleiter Mart Stam in gebrochenem Deutsch empfohlen haben: „Überlege – wenn gedrechseltes Pferd umfällt, ist Pferd tot. Du musst machen Pferd, das nicht tot ist, wenn fällt um“.

Eckdaten

Material:
Holz, Kunststoff, Metall
Herstellung:
Fa. Gottfried Lenz, Berggießhübel
Gestaltung:
Hans Brockhage (1925-2008), Erwin Andrä (*1921)
Produktionszeit:
ab 1950
Maße:
LxBxH 99,5 cm x 38,5 cm x 32 cm

Schlagworte

  • Bauhaus
  • DDR-Design
  • DDR-Produkt
  • Holzspielzeug
  • Kinderkrippe
  • Kinderspielzeug
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  • Spielzeug
  • 50er
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